Zu Beginn meines Auslandsjahres an der Sophia-Universität Tokio hatte ich die tolle Möglichkeit, dem Schwimmklub der Universität beizutreten. Obwohl ich in meiner Kindheit bereits geschwommen bin, fiel mir der Wiedereinstieg zu Beginn nicht leicht. Doch intensives Training und die Motivation in der Gruppe halfen mir schnell bei der Eingewöhnung. Hier möchte ich gerne von meinen Erfahrungen im Schwimmsport berichten.

上智大学水泳部

Wer mit den japanischen Schulklubs (部活) vertraut ist, weiß, dass sie sich nur schwer mit ähnlichen Institutionen in Deutschland vergleichen lassen. Das Training findet in der Regel so oft wie möglich statt, und Teilnahme am Training sowie an Wettkämpfen erfordert großes Engagement. Hinzu kommen Klubgebühren, Kosten für die Ausrüstung und Transportkosten. Im Laufe des Jahres werden zahlreiche offizielle und inoffizielle Turniere abgehalten. Letztere bieten eine großartige Gelegenheit, Personen von anderen Universitäten kennenzulernen und neue Orte zu entdecken.

Öffentliche Schwimmhallen in Japan

Yokohama International Swimming Pool

Beim Besuch einer Schwimmhalle in Japan gibt es einige Dinge zu beachten:

1. Eintrittspreis: Der Eintrittspreis beträgt in der Regel zwischen 200 und 500 Yen für 2 Stunden.

2. Badekleidung: Eine Badehose und eine Badekappe sind ein Muss. Uhren (auch Fitnessuhren) sowie Badelatschen sind normalerweise nicht erlaubt.

3. Wassertemperatur: Die Wassertemperatur liegt in der Regel zwischen 28 und 30 Grad, auch im Sportbecken.

4. Wassertiefe: Die Wassertiefe liegt normalerweise zwischen 1,10 m und 1,40 m.

5. Sprungbecken und Spaßbecken: Diese sind eher selten und meist in kleiner Form vorhanden.

6. Bahnlänge: In vielen Schwimmhallen in Tokio gibt es nur 25-Meter-Becken.

7. Baderegeln: Die Bahnen sind oft unterteilt in Nichtschwimmer, Anfänger und Fortgeschrittene. Sprünge vom Beckenrand sind normalerweise nicht erlaubt.

8. Pausen: Öffentliche Schwimmbäder haben oft geregelte Pausen. Man kann für 55 Minuten schwimmen, dann müssen alle Personen für 5 Minuten aus dem Wasser.

9. Sauberkeit: Wie man es aus Japan kennt, sind auch Schwimmhallen sowie das Wasser außergewöhnlich sauber.

Offizielle Wettkämpfe (公認記録会)

Die Teilnahme an Wettkämpfen ist obligatorisch und bietet eine gute Möglichkeit, das eigene Leistungsniveau zu testen. Für die Teilnahme an offiziellen Wettkämpfen müssen zunächst einige Voraussetzungen erfüllt sein. Zum Beispiel wurden bei den Universitätswettkämpfen nur Undergraduate-Studenten zugelassen, Masterstudierende durften nicht teilnehmen. Außerdem musste ein offizieller “Fairplay”-Test bestanden werden, der online absolviert werden konnte und eine Anti-Doping-Sektion beinhaltete. Die Wettkämpfe selbst laufen sehr strukturiert ab. Es gibt immer einen Zeitplan, aus dem man genau seine Startzeit und Startposition entnehmen kann. In der Regel treten die besten Schwimmerinnen und Schwimmer zuletzt an. Wettkämpfe beginnen normalerweise um 10 Uhr, vorher kann man sich einschwimmen, und enden gegen 17 Uhr. Wer bei diesen Wettkämpfen besonders gut abschneidet, hat die Möglichkeit, an größeren nationalen Turnieren teilzunehmen.